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Barcamp Rhein-Neckar 2018 in Heidelberg

Am 22. und 23. September 2018 fand das dritte Barcamp Rhein-Neckar zum dritten Mal im Dezernat 16 in Heidelberg statt. Nachdem wir es 2015 gegründet und 2016 wiederholt haben, war ich natürlich auch dieses Jahr wieder dabei. Das Team um Adrian und Valentin hat Groß­ar­ti­ges geleistet.

Das BCRN — ei­gent­lich, so habe ich gelernt, müsste es es „Hei­del­Cam­p“ oder „R­heinNe­ck­ar­Cam­p“ heißen — ist eines der kleineren Barcamps in Deutsch­land, aber vielleicht gerade deswegen ein sehr feines. Dieses Jahr gab es eine Ko­ope­ra­ti­on mit WikiDACH, dem deutsch­spra­chi­gen Wiki-Barcamp. Weil beide Camps sonst wahr­schein­lich nicht statt­ge­fun­den hätten, schlossen sich die Orga-Teams einfach kurzerhand zusammen und or­ga­ni­sier­ten eins für alle.

Was mich wieder einmal be­ein­druckt hat, war das The­men­spek­trum der Sessions: Am Anfang hielt Cheatha gemeinsam mit mir eine sehr spontane Einführung in git und Github. Jemand hatte sich das gewünscht und wir nutzten eben den ersten Ses­si­ons­lot für die Vor­be­rei­tung. Danach erzählte Cindy von ihrer Depression und An­ti­de­pres­si­va, einige Tage vorher hatte sie einen Blogpost zu genau diesem Thema ge­schrie­ben.

An­schlies­send erzählte uns Mikka — von Beruf Neu­ro­psy­cho­lo­ge — in einem un­ter­halt­sa­men Vortrag, was Katzen mit einer Zom­bie­apo­ka­lyp­se zu tun haben und was man unter anderem braucht, um eine auszulösen — Stich­wort: Toxoplasma gondii.

Sebastian gab uns dann einen Einblick, wie es sich anfühlt, eine Leg­as­the­nie, auch bekannt als Lese- und Recht­schreib­stö­rung zu haben. Ich habe versucht, diese Session als Sketch­no­tes fest­zu­hal­ten, natürlich in Schreib­schift. Ganz am Ende erwähnte Sebastian, dass Schreib­schrift für Menschen mit Leg­as­the­nie die Hölle ist.

Weil ich das erst seit knapp einer Woche mache, freue ich mich über Feedback und Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge.

Vor dem Abendbrot dis­ku­tier­ten wir noch, warum es legitim ist, Nazis zu boxen und was man sonst gegen den Rechtsruck in der Ge­sell­schaft tun kann, bevor wir nach einer leider etwas zu langen Pause Bier kaufen gingen und in einer sehr kleinen Runde PowerPoint-Karaoke spielten. Damit ging der erste Tag vorbei.

Der Qua­li­täts­sonn­tag begann mit einer ge­mein­sa­men Session von Frieder und Uwe zum Thema New Work und Mensch+Arbeit. Uwe erzählte unter anderem, wie pro clima aufgebaut ist und Frieder sprach etwas genereller über neue Arbeit. Auch hier habe ich mich wieder versucht, die Session auf­zu­zeich­nen und auch hier freue ich mich über Feedback:

Vor dem Mit­tag­es­sen — es gab Kartoffel-Kürbis-Eintopf mit Ki­cher­erb­sen — nahm uns 🐈-🧟‍♀️-Mikka mit zur Entstehung der ersten BarCamps. Die „Bay Area Rejects“, die von Tim O'Reillys Friends of O'Reilly's-Camp geworfen wurden, machten kurzerhand ihr eigenes Ding im Büro von Socialtext. Zwi­schen­drin erschwerte das Release von Wordpress 1.5 die Or­ga­ni­sa­ti­on, am Ende hat aber alles geklappt. Und das mit einer Vor­lauf­zeit von knapp einer Woche — sie hatten laut Mikka sogar Bier­fla­schen mit einem eigenen Ettikett. Mikka hatte auch einige Funfacts parat, bei­spiels­wei­se zum Na­mens­sche­ma von *-Camps: Während „Bar“ eben für „Bay Area Rejects“ steht, sollte jedes andere Camp dieses Präfix durch etwas eigenes ersetzen: Das Saarcamp macht es bezüglich der Benennung besser als das Barcamp Rhein-Neckar, weil das Barcamp Rhein-Neckar eben nicht von „Bay Area Rejects“ ins Leben gerufen wurde. Hätten wir das 2014 mal gewusst.

Vielleicht sollte ich Wordpress auch mal wieder eine Chance geben.

In der vorletzte Session erzählte uns @flowfx etwas zum Leben in Mexiko City, wo er zusammen mit seiner Frau ungefähr vier Jahre lebte. Und ganz zum Schluss prä­sen­tier­te uns Sebastian mehr oder weniger gute Designs und warum ein Stuhl immer so aussehen wird wie ein Stuhl: Form follows function.

Danke

Danke für ein spannendes, intensives BarRheinNe­ck­ar­Camp Rhein-Neckar. Danke an das Orga-Team, danke an die Menschen, die sich an Sessions beteiligt haben, danke an die Sponsoren, die das #bcrn18 zu einer besseren Ver­an­stal­tung gemacht haben, als es ohne sie gewesen wäre. Was das BarCamp über das FooCamp schrieb, gilt natürlich auch für BarCamps:

The important thing is that when good people get together, great things happen.

Ich freue mich auf das Barcamp Rhein-Neckar 2019. Vielleicht schaffe ich es ja auch mal wieder, mich in der Orga ein­zu­brin­gen.

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