bullshit

27 Prozent

Vor einigen Tagen schrieben Ge­schäfts­füh­rer und ein Mitglied der Chef­re­dak­ti­on in eigener Sache beim nd, die Co­ro­na­kri­se habe die Zeitung vor Her­aus­for­de­run­gen gestellt, die man nur mit der Le­ser*in­nen­schaft meistern könne. Und:

Um in einem schwie­ri­gen Umfeld das »nd« weiter zu­ver­läs­sig her­zu­stel­len zu können und seine Zukunft zu sichern, müssen wir einen Teil der Abo-Preise etwas erhöhen.

Also mit dem Geld der Le­ser*in­nen­schaft. Mit einem Teil meinten sie eher einen großen und mit etwas eher etwas viel. Als ich das „Kombi: Wochenend- und Digital-Abo“ vor rund einem Monat ab­ge­schlos­sen habe, kostete es 33 Euro, jetzt liegt es nach einem Aufschlag von 27 Prozent bei 42 Euro. Und es geht so weiter:

Das alles habe ich dann eher durch Zufall mit­be­kom­men, denn auf einen expliziten Hinweis, wie einen Brief oder eine Email, warte ich bis heute vergeblich. Die würden sich ja schon melden, dachte ich. Falsch gedacht, denn das war laut Telefon-Hotline nie geplant. Man wisse ja nicht, wer lieber eine Email und wer einen Brief bekommen wollte, denn das stand doch alles über­sicht­lich in der Zeitung. Das finde ich ein eher sehr schwaches Argument, wo ihr, liebes nd, doch Email-Adressen und Post­an­schrif­ten habt.

Dabei geht es mir nicht um diese 9 Euro im Monat — die kann ich verkraften und ich werde sie gerne zahlen. Nein, es geht mir darum, wie und dass das so zwischen Tür und Angel kommt und kom­mu­ni­ziert wird: Auf Seite 4 unten und un­voll­stän­dig und mit ein, zwei Tag Vorlauf. Das hätte ich mir anders gewünscht, irgendwie trans­pa­ren­ter. Ich hätte kurz gestöhnt, aber jetzt habe ich mich geärgert.

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