Niemand zwingt euch
Gestern las ich einen Artikel im Guardian. Dr. Daisy Fancourt forscht am University College London zu den sozialen Auswirkungen von COVID—19. Eine Erkenntnis (und der Titel des Artikels): People started breaking Covid rules when they saw those with privilege ignore them, auf Deutsch: Die Menschen haben angefangen, die Corona-Regeln zu brechen, als sie gesehen haben, dass Privilegierte sie ignorieren.
Was eigentlich zu tun ist, wissen wir alle:
Everyone needs to play their part, regardless of status or privilege. Any exemptions or modifications of rules can affect the compliance of others and sends a message that the rules are mere guidelines and personal sacrifices are not necessary. (Quelle)
Sinngemäß auf Deutsch:
Alle müssen ihren Teil beitragen, unabhängig von Status oder Privilegien. Jede Ausnahme oder Änderung der Regeln hat Einfluss auf das Verhalten anderer und sendet eine Botschaft, dass die Regeln eher grobe Richtlinien sind und persönliche Opfer nicht notwendig seien.
Niemand zwingt euch, ohne Maske auf dem Alexanderplatz oder durch Supermärkte zu tanzen. Niemand zwingt euch, gemeinsam mit 2499 anderen Menschen Silvester zu feiern. Niemand zwingt euch, einen Ausflug ins nächste Mittelgebirge zum Skifahren zu machen. Es ist ja nicht verboten. Niemand zwingt euch, mit mehr Menschen/Haushalten als erlaubt Weihnachten zu feiern. Da wird schon nichts passieren.
Ihr wollt es einfach. Es ist falsch — und ihr wisst es. Ihr wollt euch einfach scheiße und unsolidarisch verhalten und andere gefährden. Und genau deswegen habe ich für euch nichts anderes übrig als pure Verachtung.