bullshit

#rp15 - Tag 1

Morgens ist es immer so schön leer. Da kann man ein bisschen bloggen. Trotzdem reifte dieser Beitrag sechs Stunden, was ihn sicherlich auf eine Stufe mit teurem Wein, Luxusautos und moderner Kunst stellt.

Dieses Jahr ist die #rp15 grün-schwarz Dieses Jahr ist die #rp15 grün-schwarz

Gestern ging es also los mit dieser #rp15. Nachdem ich viel zu früh aufgewacht war, spazierte ich zur Station, spazierte weiter zur nächstgelegenen Tankstelle, deckte mich mit einer heissen Schokolade ein, spazierte zurück zur Station und registrierte mich.

Ich trank am ersten Tag drei uMate und acht Bier, zum ersten #freubier vor vier nötigte mich Hubert.

Clubmate Florapower Mate Mate Zäpfle Berliner Pilsener Dieses Jahr ist die #rp15 grün-schwarz

Zwischendrin besuchte ich noch einige Sessions. Nach dem Opening und der Keynote von Ethan Zuckerman verschlug es mich in Mein Lehnsherr liest meine Emails. In dieser Session wollten Martin, Cornelis und Sven ein Bewusstsein schaffen, wie gut es uns in Europa geht. Sie stellten sich die Frage, wie es aussehen würde, bestünde Deutschland heute aus etlichen Kleinstaaten wie noch vor ein paar hundert Jahren und konstruierten ein entsprechendes Szenario.

Glücklicherweise sieht es heute nicht mehr so aus

In ihrem 2015 hatte jeder Kleinstaat seine eigene Währung, sein eigenes Internet, sein eigenes Bürokratiemonster. Und einfach so mal eben durch die Gegend reisen war nicht.

Nach der Mittagspause besuchte ich als nächstes The Games they are a-changin, in der Sarah darauf einging, dass und auch ein bisschen wie sich Spiele verändert haben und verändern. Eigene Spiele zu entwickeln ist heute leichter denn je, weshalb viele Menschen anfangen, selbst Spiele zu produzieren und zu entwickeln, anstatt sie nur zu konsumieren.

Ihrer Ansicht nach gibt es keine unpolitischen Spiele, es kommt auf die Perspektive an.

In ihrer Session führte sie Spiele wie Papers, Please, Depression Quest oder The Next Penelope an.

Sie erzählte, dass Leute, denen ein Spiel keinen Spaß macht, bisweilen diskutieren, warum dieses Spiel kein Spiel ist. Zum Schluss sagte sie, dass es durchaus sein kann, dass ein Spiel nichts für mich ist. Und das ist auch okay so.

Danach disktuierten Max Hoppenstedt und Juliane Leopold über neue Journalismusformate für neue Zielgruppen, bevor ich die Session von Beatrice Behn, Rae Grimm und Rochus Wolff besuchte, die über Männlichkeit sprachen. Sie verglichen das Bild des Mannes in Filmen und Videospielen aus verschiedenen Jahren miteinander: Von den Muskelbergen à la Schwarzenegger/Lundgren/Van Damm ging es zu den spornosexualen Männern, als Beispiel diente hier Daniel James Bond Craig.

Und warum halten die Charaktere in Videospielen - auch hauptsächlich muskelbepackte Männer, deren Schussverletzungen im Nullkommanix heilen - eigentlich so viel aus?

Den Vortrag von Reed Hastings besuchte ich nicht. Stattdessen hörte ich mir an, wie man Minecraft in der Bildung einsetzen kann. Letztes Jahr habe ich es nicht zur Minecraft-Session von Ulrich Tausend geschafft, dieses Mal war ich da, zumindest bis zur Hälfte. Die andere Hälfte besuchte ich noch kurz die Diskussion zum Weg von digitaler Bohème bis #outofoffice.

Nach der Session von Mat Sayer zu Big Data und Pre-Crime beleuchteten Julia Schramm und Laura Piotrowski die Vernetzung von Neonazis und Wutbürger_innen im Netz.

Bevor ich mich mit Daniel auf ein Bier traf, gab es noch eine sehr interessante Session darüber, was man im Falle des Ablebens eines geliebten Menschen alles selbst machen kann. Auch wenn ich es mir sehr schwierig vorstelle, einen geliebten Menschen nach seinem Tod selbst zu waschen, einzukleiden und zu beerdigen, so brachte mich Daniel später auf den Gedanken, dass es für manche Menschen bestimmt ein guter Weg ist, mit der Trauer umzugehen.

Man kann ein paar Gramm Asche ins All schiessen lassen.

Du kannst den Sarg beispielsweise selbst gestalten und Freunde und Familie können letzte Wünsche darauf schreiben, Du kannst ein bisschen Asche ins All schiessen lassen oder dem Leichnam seine Lieblingsklamotten anziehen. Eigentlich gab es noch einen kleinen Workshop im Anschluss an die Präsentation, doch ich musste mit Daniel ein Juna-Gedächtnis-Bier trinken. Das klingt so, als sei Juna gestorben, dabei konnte sie nur nicht zur #rp15 kommen. Was aber ungefähr aufs Gleiche rausläuft.

Bierselfie mit Daniel

Angeheitert ging es dann zur letzten Session des ersten Tages. Frédéric Valin lud zu einer kommentierten Lesung seines Buches Trinken gehen. Passend dazu trieb jemand einen Kasten Bier auf, was die Session nicht unbedingt verschlechterte.

Die Sammlung beschäftigt sich ein bisschen mit der Geschichte der Trink-Kultur Passend dazu gab es Freibier.

Nach einem interessanten, aber auch anstrengenden ersten Tag der re:publica 2015 tranken Daniel und ich im Hof noch die restlichen Bier.