Irgendwann vor Ewigkeiten folgte ich mal Sascha Pallenberg auf Twitter. Und irgendwann später ging er mir mit seinen von hier und da geklauten Bildern auf die Nerven und ich entfolge ihm wieder. Keine Ahnung, ob er das immer noch tut, aber darum soll es nicht gehen. Es soll um Barcamps gehen.
Seit 2013 besuche ich Barcamps. Keine Ahnung, wieviele da inzwischen zusammengekommen sind. Ich mag den Austausch auf Barcamps, dieses Über-den-Tellerrand-Gucken. Und den Umgang miteinander. Dass vieles nach Zukunft riecht und Ideen. Und seit 2015 bin ich selbst in der Orga von Barcamps involviert.
Sascha ist offenbar auch ein Freund von Barcamps. Irgendwann hielt er auf dem Mobilecamp Dresden mal eine Keynote und vor einigen Tagen schrieb er bei t3n:
Diese wunderbaren „Unkonferenzen“, deren Dynamik und thematische Bandbreite schon bei der morgendlichen Sessionplanung eine Herausforderung für den eigenen Horizont darstellen.
und
Barcamps, das sind Wissenscommunitys ohne Profitdenken. Veranstaltungen, für die sich Menschen an einem Sonntag um 6 Uhr aus dem Bett schälen und oft Hunderte Kilometer fahren, damit sie mit anderen ihr Wissen teilen können. Kostenlos und ohne, dass sie dafür eine Gegenleistung erwarten. Mitbringpartys, die von ihren Teilnehmern und nicht von Predigten aus der Kanzel herab leben.
Er beschreibt ziemlich gut, was er an Barcamps mag und was ich an Barcamps so toll finde. Und auch, was wir mit der Orga vom Literaturcamp Berlin erreichen wollen. Das #litcampBER ist ein Barcamp mit dem Themenschwerpunkt Literatur — wie die in Heidelberg oder Hamburg eben auch.
Wir wollen — und können — keine Buchmesse sein, keine Love Letter Convention, keine Buch Berlin. Wir wollen keine kommerzielle Veranstaltung sein, zu der Menschen kommen, weil sie dort Bücher kaufen und Autogramme abstauben können. Wir wollen, dass sie ihr Wissen teilen. Lernen. Mit Menschen reden. Auf Augenhöhe. Ohne Diskriminierung. Ohne Faschos. Auch wenn es ein Schwerpunktthema gibt, heisst das nicht, dass andere Themen nicht willkommen sind, ganz im Gegenteil!
Wir wollen, dass alle, die teilnehmen wollen, teilnehmen können. Es reicht nicht fürs Ticket? Egal, hier hast du einen Gutschein und du zahlst halt, was geht. Und wenn nichts geht? Dann halt nichts, komm trotzdem rum! Die Location ist ebenerdig zugänglich. Du ernährst dich vegan? Es wird veganes Catering geben. Und ein Abendprogramm mit Popcorn.
Das Ganze kostet Geld. Einen Teil bezahlen die Teilgeber*innen, indem sie Tickets kaufen. Einen Teil steuern Sponsor*innen wie die Leipziger Buchmesse bei und den Rest, den fangen wir als Orgateam ab. Weil wir an die Idee glauben. Weil wir es großartig finden, wenn Menschen sich austauschen. Weil wir ein bisschen Zukunft schnuppern wollen.
Und jetzt darf Sascha nochmal was sagen:
[...] genau deshalb appelliere ich gerne an euch, Barcamps zu unterstützen. Ob in der Orga, als Teilnehmerinnen und Teilnehmer, oder aber natürlich als Sponsor.
Von daher: Am 9.11. und 10.11. findet in der Schule für Erwachsenenbildung das besagte Literaturcamp Berlin 2019 statt. Überlegt euch, ob das etwas für euch ist. Und wenn ja:
Klickt euch ein Ticket, unterstützt uns als Sponsor. Es zeichnet sich ab, dass es eher eine kleine Veranstaltung wird. Die gute Nachricht: Das heisst, dass der Austausch intensiver wird, weil man mehr Zeit für die Menschen hat. Wir freuen uns über jede Nase, die dabei ist.