bullshit

Jesöff

Vor ein paar Monaten machte ich einen meiner Spaziergänge durch diesen und benachbarte Kieze, das hat sich im letzten halben Jahr so eingebürgert. Dabei fielen mir Plakate auf, die an diesen großen, grauen Kästen hingen, die in den Straßen stehen und Internet enthalten. Oder Werbeprospekte, also analoges Internet.

Die Plakate warben für ein Crowdfunding für das erste soziale Berliner Billig-Bier, für eine neue, bessere, sozialere Alternative zum bekannten Sterni: dem Jesöff. Coole Sache, dachte ich, und beteiligte mich mit ein paar Euro. Dass die Menschen dahinter sich auch Gedanken zur Eigentümer*innenstruktur gemacht haben, sorgte für nur noch mehr Sympathiepunkte.

Ein paar Wochen später tauchten neue Plakate am Wegesrand auf, also an den grauen Kästen, den Strassenschildern und Laternen. Man könne sich jetzt beim Späti des Vertrauens nach dem Jesöff erkundigen.

Seitdem vertraue ich den Spätis in der näheren Umgebung nicht mehr: Sie hatten es nicht, ich klapperte vergeblich einige von ihnen ab. Bis ich spontan nach einer Küfa beim Boxhagener Platz in den Boxi Späti am Boxhagener Platz ging: Auf diesen Späti ist einfach Verlaß. Ungeplant lief ich dann mit einer Flasche von dem Jesöff nach Hause. Gestern trank ich sie dann bei einer Aufnahme vom Codestammtisch. Und es hat mir richtig gut geschmeckt, würzig, süffig.

Nach der Aufnahme fand ich heraus, dass ich für die nächste Flasche nicht zum Boxi laufen muss. Auch ein Späti in der Stargarder Strasse 2 hat das Bier, alternativ auch die Flinke Flasche, ein Getränkelieferdienst für Berlin. Zum Glück hat der auch Mate.