bullshit

Rudeltiere

Leere Mate-Flaschen sind Rudeltiere — zumindest bei mir im Büro. Gerade war ich auf dem Weg in ein feines Mittagstief. Ha, dachte ich, kaufste dir ne Mate. Und weil ich schon mal dabei war, nahm ich mein Rudel leere Mateflaschen mit und machte mich auf den Weg zum Supermarkt um die Ecke.

Während ich da so hinlaufe, fällt mir auf, dass ich mein Portemonnaie vergessen habe. Shit, dachte ich, was machste, wenn das Pfandgeld vom Mate-Rudel nicht für das Gründungsmitglied eines neuen Rudels reicht?! Glücklicherweise lief ich als mit dem Handy in der Hand durch die Gegend. Und glücklicherweise habe ich da vor einer gefühlten Ewigkeit aus Neugier mal Apple Pay eingerichtet.

Mit dem Handy zahlen zu können, fühlt sich immer noch ein bisschen nach Magie, nach Zukunft an. Das ist einfach so geschmeidig. Als Apple Pay in Deutschland aktiviert wurde, war ich kurz versucht, das als eine Art Taschengeld zu nutzen. Jeden Monat würde ich mir zwanzig, dreissig Euro auf das entsprechende Konto überweisen und davon hier eine Mate, da eine Bretzel kaufen. Die Euphorie ist dann aber relativ schnell wieder abgeflaut.

Das alte Mate-Rudel brachte übrigens genug Geld — die Angst, der Wunsch und die Hoffnung, endlich mal wieder mit dem Handy zahlen zu können, blieb unerfüllt.

¯\(ツ)

Ich will die Pampa bezwingen!

Am Wochenende fahre ich in die Pampa. Irgendwo ins tiefste Mecklemburg-Vorpommern, wo sich die Mitglieder von Nordkreuz „Gute Nacht!" und „Heil Hitler!" wünschen. Irgendwo da, wo die, die können, wegziehen und die, die bleiben, aussterben. Irgendwo da, wo es noch nicht mal Mobilfunkempfang gibt. Irgendwo da, wo man auf ein Auto angewiesen ist.

Als infrastrukturverwöhnter Bewohner mehrerer Großstädte will ich aber nicht auf ein Auto angewiesen sein. Die stinken meistens und nehmen die meiste Zeit nur Platz weg. Ich will mir keinen Mietwagen oder Taxi nehmen müssen oder mich von netten Menschen von Hintertupfingen nach Hinterhintertupfingen fahren zu lassen. Ich will die Pampa bezwingen!

Als Infrastrukturverwöhnter will ich mich mit dem ÖPNV und dem Rad fortbewegen. Gut, dass es in rund 20 Kilometern Entfernung zur Pampa einen Bahnhof gibt, den man von Berlin aus erstaunlich gut erreichen kann. Ich könnte also mein Rad mitnehmen. Wäre da nicht das Problem, dass ich an einem Wochenende im Sommer nicht der Einzige sein werde, der sein Rad in die Bahn bekommen möchte.

Neulich frug ich deswegen auf Twitter, ob wer etwas zu den Falträdern von Decathlon sagen könne. Mir für — im schlimmsten Fall — einen Wochenendtrip ein Brompton zu kaufen, das war dann doch zuviel des Guten. Konnte niemand. Ein Bekannter meinte übrigens:

Von Billigrädern lasse ich grundsätzlich die Finger.

Ich in diesem Fall nicht. Ich habe kurzerhand ein bisschen Geld in die Hand genommen und mir eins von besagten Billigrädern gekauft. Das kann ich mit in den Zug nehmen — zumindest in der Theorie. Damit kann ich ziemlich sicher nicht so schnell wie mit dem großen Rad fahren — bisher auch nur in der Theorie. Aber das ist okay. Wenn es mich und sich heil von Hintertupfingen nach Hinterhintertupfingen und zurück bringt, bringe ich es wahrscheinlich nicht zurück.

langweilemichnochlänger.net

Ich weiß nicht, wann ich langweiledich.net zum ersten Mal entdeckt habe — wahrscheinlich bin ich so 2010 rum auf der Bilderparade hängen geblieben und habe den Blog seitdem im Feedreader abonniert. Shit, was habe ich eigentlich die letzten 9 Jahre meines Lebens gemacht?!

langweiledich.net ist ein Blog von Maik gegen Langeweile — der Name ist also Programm. 2014 hat Maik sich dazu entschieden, den Blog zum Beruf zu machen. Und irgendwann in der letzten Zeit begannen eher stürmische Zeiten für Blogger*innen, die davon ihre Miete zahlen müssen. Wie eben zum Beispiel Maik. Und weil der lieber hauptberuflich bloggen würde, als sich wieder einen Job in Festanstellung zu suchen — kann ich voll verstehen — geht er einen ähnlichen Weg wie Max und ich mit dem Codestammtisch:

Seit gestern kann man LwDn — und Maik — auf Steady monatlich mit Geld bewerfen. Je nachdem, wieviel Geld man da draufwirft, kommt Merch zurück. Oder man steht auf der Übersichtsseite im Blog. Und man bekommt Zugriff auf eine fünfte Seite der Bilderparade. Oder alles zusammen. Das ist quasi eine weitere Bilderparade mehr im Monat — dass ich da nicht widerstehen konnte, mich zu beteiligen, das versteht sich hoffentlich von selbst.

Die Pakete beginnen bei 3 Euro pro Monat. 3 Euro für eine Bilderparade. Das sind quasi 3 Cent pro Bild. Oder rund zwanzig Minuten am Rad drehen.

Wenn ich schon mal dabei bin

Ich liebäugle seit einiger Zeit mit neuen Kopfhörern, nachdem sich meine aktuellen nach mehr als drei Jahren so langsam auflösen. So richtig cool mit Noise Cancelling und mit ohne Kabel und so. Gestern Abend war ich endlich mal in einer Filliale einer großen Einzelhandelskette für Elektronik. Ich schaute mir ein paar Modelle an, probierte sie aus und war bisweilen echt beeindruckt von der Stille.

Ein paar von denen gibt es mit Sprachunterstützung von und für Google und Amazon. Das möchte ich nicht — also ging ich zu einem Mitarbeiter und fragte ihn, was es damit auf sich hatte und ob ich die Kopfhörer auch nutzen könnte, wenn ich diese Sprachunterstützung nicht nutzen möcht.

Er sagte, ich solle mich doch im Internet informieren, er könne mir solche Fragen nicht beantworten. Schade, sagte ich, danke und ging.

Heute morgen habe ich mich im Internet informiert: Ich kann den entsprechenden Knopf über eine App anders belegen. Dass ich dafür eine App brauche, ist ein bisschen befremdlich — früher war alles besser! Nur wenn ich schon mal dabei bin, dann kann ich mir den Kopfhörer ja eigentlich auch gleich im Internet kaufen.

Jetzt auch von unterwegs

Vor einiger Zeit posaunte ich auf Mastodon herum, dass ich neuerdings so viel mit meinem iPad machen würde. So viel, dass ich davon echt beeindruckt war. Ich wollte darüber bloggen, schrieb ich. Dann passierte relativ lange nichts.

Und heute habe ich mich endlich mal hingesetzt, einen Texteditor heruntergeladen, einen git-Client installiert und dafür gesorgt, dass ich auf entfernte Server zugreifen kann. Mit anderen Worten: Ich habe ein paar Apps installiert, damit ich jetzt endlich auch von unterwegs aus bloggen kann.

Das ist kein vollwertiger Ersatz für Wordpress, Ghost und Co, aber er ermöglicht es mir, mein bisheriges, schlankes und doch irgendwie liebgewonnenes Setup einfach weiterhin zu benutzen. Nur jetzt halt auch ohne meinen Laptop. Und außerdem ist dieses Setup im Zweifel auch mächtig genug, um Software zu schreiben. Weil es einfach nur aus Standardkomponenten besteht.

What a time to be alive!

Klatschen und Prosten

Ich war letzten Samstag spontan auf dem Samstag vom 44. Bardentreffen in Nürnberg. Das ist ein jährliches, kostenloses Festival, das in der Nürnberger Altstdt stattfindet. Zum einen gibt es ein festes Programm auf mehreren Bühnen, zum anderen ist quasi die gesamte Innenstadt voll von Strassenmusikant*innen, die einfach Musik machen. Das macht jedes Bardentreffen zu etwas ganz Besonderem, etwas Einzigartigem. Ich war das letzte Mal vor rund 12, 13 Jahren dort. Außerdem habe ich ein paar Jahre meiner Jugend in der Nähe von Nürnberg verbracht und so habe ich die Chance genutzt, einfach mal wieder in diese Stadt zu fahren. Es war gut — also auch das Festival.

Bild aus der Menge während des Konzerts von Bukahara auf dem Hauptmarkt

Dabei stand ich mehr als einmal in der Menge und habe mir Gedanken darüber gemacht, warum Menschen klatschen. Aus Anerkennung oder Zustimmung schlagen wir — zumindest in unserem westlichen Kulturkreis die Hänge gegeneinander und verursachen so Lärm. Die Wikipedia nennt das etwas hochtrabender — und wahrscheinlich korrekter — Beifall. Abgekürzt wird es mittlerweile bisweilen mit einem einfach 👏.

Ich dachte, bevor ich den Wikipedia-Artikel gelesen habe, darüber nach, woher das kommt und warum Menschen das machen. Klatschen sie mit der Hand, weil man dem Gegenüber damit zeigt, dass man diese gerade nicht nutzen kann, um irgendwelche Köpfe von Schultern zu reißen? Ich wusst es nicht. Deshalb tat ich auf der Rückfahrt das einzig Richtige: Ich las besagten Artikel.

Laut ihm ist der Beifall ein Brauch, der aus dem Mittelalter kommt: Man klopfte mit der flachen Hand auf den Tisch, um Zustimmung zu signalisieren. Also außer der Mensch an der Hand war gebildet, dann klopfte man mit den Fingerknöcheln — wie heute auch noch. Außerdem habe ich einen niedlichen, aufschlußreichen Beitrag in der geolino zum Thema gefunden.

Bräuche und Mittelalter — da war doch was! 🍻

Irgendwann habe ich mal, wahrscheinlich war es vor einigen Jahren bei Galileo, einen Beitrag zum Prosten gesehen. Angeblich ist auch das ein Brauch aus dem Mittelalter, allerdings nicht als Zeichen von Anerkennung, sondern vielmehr aus Selbstschutz:

Die Becher werden so heftig aneinander gestoßen, damit der jeweilige Inhalt des Humpen in das Trinkgefäß des Gegenübers schwappt. Die Idee dahinter: Wenn dein Gegenüber dir Gift in deinen Gersten- oder Traubensaft gekippt hat, geht er danach halt auch mit drauf. Laut Quelle Internet war das aber relativ ineffektiv. Besser, effektiver und verbreiteter war es, den eigenen Becher einfach weiterzureichen.

Die Redaktion der Fernsehsendung hat da wohl auch in der Wikipedia gelesen. Darauf trinke ich.

Podcast Analytics 2019.1

Da arbeite ich ewig — oder drei Tage — an einem Projekt und finde hier noch etwas, das ich besser machen kann, oder dort drüben. Aber irgendwann muss ich gut auch einfach mal gut sein lassen. Und dann kommt eigentlich der befriedigendste Teil des Ganzen: Hier ist es jetzt ein Blogpost, im Büro eine Mail an alle. Ein schriftliches „Hey, seht mal alle her, was ich erreicht habe! Schaut euch das Ergebnis an! Gebt mir Feedback und findet es gefälligst mindestens genauso gut wie ich!!!!”. Ein Blogpost — oder eben eine Mail — dass etwas fertig geworden ist.

Gerade weil ich so viele App-Ideen angefangen und nicht zu Ende gebracht habe, ist so ein Blogpost um ein Vielfaches befriedigender. Weil es mir eben auch zeigt, dass ich Sachen durchaus beenden kann — sofern man bei Software davon reden kann. Und nächstes Mal fällt es mir wahrscheinlich ein bisschen leichter. Genug geschwaffelt, ihr müsst ja jetzt schließlich das Ergebnis betrachten und es mindestens genauso gut finden wie ich.

Darf ich vorstellen? Vorhang auf für das Ergebnis von Ostern, Zeit im Zug, Abenden auf der Couch. Vorhang auf für Podcast Analytics!

Das ist eine App, mit der du deine Downloadstatistiken für deinen Podcast unterwegs auf deinem iPhone oder iPad betrachten kannst. Und es ist eine weitere App, die ich eigentlich nur für mich selbst geschrieben habe. Ich wollte mich nicht täglich mehrmals irgendwo einloggen, sondern schnell und einfach sehen, wie oft welche Folge vom Codestammtisch bisher heruntergeladen wurde.

Und weil das in erster Linie eine App für mich ist, ist es nicht unbedingt eine App für dich. Das geht schon bei den Voraussetzungen los: Beim Codestammtisch nutzen Max und ich Wordpress und das Podlove Podcast Publisher-Plugin. Ausserdem musste ich ein Plugin für die Authentifizierung installieren. Das ist aber alles auf der fancy Webseite dokumentiert. Fancy Webseiten zu bauen ist übrigens auch so eine Sache, die wahnsinnig befriedigend sein kann.

Streng genommen ist Podcast Analytics bisher eine relativ rudimentäre App. Aber ich benutze sie mehrmals täglich und alleine dafür hat es sich schon gelohnt. Mit Graphen — wie im Webinterface — kann die App nur schöner werden. Und die werden kommen. Jetzt war es mir erstmal wichtiger, sie in den App Store zu bringen. Dort könnt ihr sie jetzt übrigens auch vorbestellen, weil ich dieses Vorbestellen-Feature vom App Store unbedingt mal ausprobieren wollte:

Wirklich erscheinen wird die App wohl am Montag, dem 6.5. um 19:00 Uhr, parallel zu einer neuen Folge vom Codestammtisch. Schaut euch Podcast Analytics doch einfach mal an und gebt mir Feedback und findet sie genauso gut wie ich!

Einfach aufgehört

Als ich vor einem Monat gelernt habe, woher das Popcorn im Kino kommt, war mir noch nicht klar, dass ich einen Monat später keinen Bock mehr auf Kino — und Popcorn — haben würde. Damals schrieb ich:

(Eigentlich wollte ich so Kram mal auf den Blog statt auf Twitter posten.) (Quelle)

Auch wenn ich eventuell etwas vorbelastet bin, mag ich Podcasts. Heute habe ich den „Alles gesagt?“-Podcast der ZEIT in meinem Feedreader entdeckt. Um kurz das Konzept zu zitieren:

Wir befragen außergewöhnliche Menschen – so lange, bis sie selbst erklären, dass jetzt "alles gesagt" sei. Ein Gespräch kann also zwölf Minuten oder drei Stunden dauern.

Entdeckt ist in diesem Fall etwas übertrieben ist. Ich habe zumindest die Folge mit Ulrich Wickert gehört.

Mich hat die Folge an das „Statement“ der Band „Kapelle Petra“ (Spotify, Apple Music) erinnert. Auch da hören sie — aber aus anderen Gründen — einfach mitten

Mehr als 2FA

tl;dr

Facebook ist scheiße, nutzt 2FA, aber nehmt 1 App dafür.

Langfassung

Vor Jahren war ich mal auf einer Cryptoparty in Heidelberg. Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich Cheatha in Fleisch und Blut traf. Cheatha erzählte uns damals etwas über die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA). Sinngemäß sagte er, dass man dafür für gewöhnlich eine Telefonnummer angeben müsse, um den Token per SMS zugeschickt zu bekommen.

Dass 2FA auch über Hardware-Token oder Apps wie den Google Authenticator, OTP Auth oder FreeOTP funktioniert, das war entweder nicht Teil des Vortrags oder ich erinnere mich einfach nicht mehr daran. Vielleicht auch beides.

Mein jüngeres Ich war damals immer noch oder schon wieder ohne Facebook-Account und ziemlich vorsichtig, wo welche Daten landeten. Also fragte ich Cheatha, ob er es für eine gute Idee hielte, Facebook seine Handynummer zu geben, weil dann hätten sie seine Handynummer — und das müsse doch vermieden werden!!1 Er antwortete, dass ich mit dieser Frage recht hätte, das aber nunmal der Preis sei, den man für 2FA bezahlen müsse.

Vor ein paar Tagen kam dann mal wieder raus, dass Facebook Facebook ist, sich wie ein Arschloch verhält und mit Telefonnummern, die eigentlich nur für 2FA angegeben wurden, auch „mehr“ macht:

Wer seine Handynummer angibt, der muss damit rechnen, dass sie für Werbezwecke verwendet wird und dass jeder im Netzwerk danach suchen kann. Ausstellen können Nutzerinnen und Nutzer diese Funktion nicht. (Quelle: ZEIT ONLINE)

2FA geht übrigens auch bei Facebook per App, aber trotzdem: Warum bin ich da eigentlich noch? Mein jüngeres Ich hat wohl auch mal richtige und weniger richtige Entscheidungen getroffen: Ich habe meinen ersten Facebook-Account nach der Kryptoparty lieber ohne 2FA genutzt. Und ich war auch mal Mitglied bei der Piratenpartei. Aber das ist eine andere Geschichte.

Out of my 7Mind

Frohes Neues. Zeit für neue Vorsätze: Ich spüre es, 2019 wird mein Jahr! Und weil das Glück nicht vom Himmel fällt — von Brandbomben auf Dresden vielleicht mal abgesehen — muss ich da eben nachhelfen: Ich möchte regelmässig meditieren. Das soll ja angeblich gut für mich sein.

Für den Anfang erschien mir eine geführte Meditation mithilfe einer App durchaus sinnvoll. Ich gab mir einen Ruck, installierte mir 7Mind und erstellte mir ein Benutzerkonto. 7Mind ist eine App für geführte Meditation auf Deutsch. Die Meditationen dauern rund 7 Minuten und lassen sich so relativ gut in den Tag einbauen. Es gibt einen siebenteiligen Einführungskurs, danach muss man ein Abo abschließen, in dem dann viele weitere Kurse enthalten sind.


So, und dann ging's los: Letzte Woche verbrachte ich jeden Morgen morgens um halb sieben zehn Minuten damit, der Stimme von Paul zu lauschen und zu atmen. Anfangs fand ich die Stimme ein bisschen anstrengend, aber im Laufe der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Ich bin selbst ein bisschen überrascht, wie gut das geklappt hat.

Wenn ich möchte, kann ich in der App einstellen, dass ich im Laufe des Tages klein Push-Notifications bekomme, die kleine Denkanstöße oder Aufgaben enthalten:

Lass' Gedanken, die dich vielleicht stören, wie Wolken am Himmel vorüberziehen

Oder auch:

Massiere deine Handflächen, das regt den Kreislauf an

Das fand ich eine schöne Idee und entsprechend habe ich das gemacht. Ingesamt kommt die App sehr entspannt, schlicht und gelassen daher. Gefiel mir soweit tatsächlich ziemlich gut.


Was in meinen Augen überhaupt nicht entspannt und gelassen daher kommt — und das ist auch der Grund, warum ich die App nach rund einer Woche wieder gelöscht habe — ist das Marketing.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich bei der Registrierung in einen Newsletter eingetragen habe, vielleicht habe ich das aber tatsächlich übersehen. Nichts desto trotz kam nach einigen Tagen eine Email mit einem „persönlichen Angebot“: Wenn ich jetzt sofort ein günstiges Jahresabo abschließe, bekomme ich es etwas günstiger. Es würde mich nicht wundern, wenn dieses unpersönlich persönliche Angebot jede*r bekommt.

Einen Tag später bekam ich eine Push-Notification, dass sie mir eine Email mit einem günstigen Angebot geschickt hätten. Sie haben also die Push Notifications, die ich für die netten Erinnerungen aktiviert hatte, für Marketing genutzt. Und weil ich gerne Haare spalte und klugscheiße, möchte ich noch aus Apples Guidelines für die App Store Review zitieren:

4.5.4 Push Notifications must not be required for the app to function, and should not be used for advertising, promotions, or direct marketing purposes or to send sensitive personal or confidential information. Abuse of these services may result in revocation of your privileges. — (Quelle)

Sicherlich steht hinter 7Mind ein Unternehmen, das Geld verdienen muss und möchte. Zwischen dem entspannten Anspruch und der stressigen Wirklichkeit klaffte mir dann aber doch eine zu große Lücke und entsprechend habe ich den Account gekündigt. Stattdessen ziehe ich mir ab sofort morgens einen Meditationspodcast rein.


Um den Account bei 7Mind zu löschen, muss man übrigens eine Mail an info@7mind.de schicken. Steht zumindest so als 7.1 in den AGB, die wir natürlich alle ausführlich gelesen haben. Zwinkizwonki.