bullshit

Wer nichts zu verbergen hat

In den letzten Tagen habe ich meinen Feedreader ver­nach­läs­sigt, die un­ge­le­se­nen Blogposts und Artikel häuften sich.

Heute morgen habe ich versucht, etwas ge­gen­zu­steu­ern und stieß auf einen Artikel aus dem Münchener Merkur. Es geht um Zi­vil­po­li­zis­ten auf einem Festival, die mehr oder weniger freiwillig als solche ge­kenn­zeich­net wurden.

In dem Artikel lässt ein Po­li­zei­di­rek­tor folgendes Statement fallen:

Warum reagiert der Ver­an­stal­ter so? Muss man hier zum Schluss kommen, dass er ganz genau weiß, was auf seinem Festival-Gelände abläuft, und er deswegen die po­li­zei­li­chen Maßnahmen boy­kot­tiert?

Er suggeriert durch seine Frage, dass auf diesem Festival-Gelände Verbrechen statt­fin­den. Der Ver­an­stal­ter weiss das, er schützt diese bösen Kri­mi­nel­len aber noch!!1! Er sagt also im We­sent­li­chen:

Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.

Dass das Bullshit ist, darüber müssen wir hier nicht reden. Es macht mir aber Angst, wenn ich diese Ein­stel­lung an einem an­geb­li­chen Freund und Helfer, einem Re­prä­sen­tant eines Rechts­staats entdecke. Wenn mein Freund und Helfer von Anfang an davon ausgeht, dass ich etwas verberge, weil ich etwas zu befürchten habe, dann läuft irgendwas massiv verkehrt.

Wer nichts zu verbergen hat... FRESSE

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass es für einen Polizisten (und einen Staat?) in Ordnung ist, dass ein An­ge­klag­ter seine Unschuld beweisen muss, dann sollten wir uns mal mit diesem Polizisten (oder dem Staat?) be­schäf­ti­gen. Da findet sich bestimmt was, aus dem sich der berühmte Strick drehen lässt.

Wir sollten mal von diesem grund­sätz­li­chen Misstrauen weg. Aber da wir da immer weiter rein­drif­ten, dürfte es wohl schwierig werden. Jens Scholz hat nach der #rp15 etwas sehr Kluges dazu ge­schrie­ben.. Vielleicht klappt es dann auch wieder mit dieser Un­schulds­ver­mu­tung.

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