In der aktuellen brandeins feiern die Zeitschrift und der Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe den Kapitalismus ziemlich ab. Plumpe sagt im Interview unter anderem:
Marktintegration macht es möglich, dass ich meine Arbeitskraft verkaufe und damit Zugang zu den Ressourcen bekomme, die ich für mein Leben brauche. Das bedeutet eine unglaubliche Befreiung. — Quelle: brandeins, Schwerpunkt Kapitalismus, S. 48.
Meine Zeit, meine Arbeitskraft verkaufen zu müssen, damit ich mir ein Dach über dem Kopf und Essen leisten kann, empfinde ich jetzt nicht unbedingt als unglaubliche Befreiung, sondern eher als Zwang. Deshalb will ich auch keinen grünen Kapitalismus. Ich will gar keinen Kapitalismus. Weil „der Markt“ vieles einfach nicht zum Wohle aller regeln will, kann er weg. Wird Zeit, dass die jungen Leute regeln. Den alten fehlt ja offenbar die Fantasie, wie eine Bedürfnisbefriedigung abseits von Kapitalismus organisiert werden könnte.