bullshit

Reden mit Rechtspopulist*innen

Auf dem dies­jäh­ri­gen, sehr schönen Barcamp Stuttgart ging es unter anderem um das Thema Rechts­po­pu­lis­t*in­nen, -extreme, woher dieser Rechtsruck auf einmal kommt und wie mit ihm umgegangen werden soll. Dabei war es einigen Menschen sehr wichtig, zwischen Rechts­po­pu­lis­t*in­nen und Rechts­ex­tre­men zu un­ter­schei­den. Sie waren der Meinung, dass man mit Rechts­po­pu­lis­t*in­nen noch dis­ku­tie­ren könne und auch müsste. Obwohl das sehr nobel ist, halte ich es für Blödsinn, mit Menschen zu dis­ku­tie­ren, die weder an einer Diskussion in­ter­es­siert sind, noch daran, eine gemeinsame Lösung zu finden. Und wahr­schein­lich haben das auch schon klügere Menschen als ich gesagt und ge­schrie­ben.

Rechts­po­pu­lis­t*in­nen ver­schie­ben den öf­fent­li­chen Diskurs und damit die Grenzen des Sagbaren immer weiter nach rechts. Das darf nicht sein. Aus diesem Grund müssen wir Rechts­po­pu­lis­mus und Rechts­po­pu­lis­t*in­nen mindestens so hart angehen wie Rechts­ex­tre­mis­mus und Rechts­ex­tre­me.

Hört auf, mit Rechts­po­pu­lis­t*in­nen zu reden. Hört auf, mit ihnen zu dis­ku­tie­ren. Ihr gebt ihnen und ihren Ansichten dadurch eine Bühne und einen legitimen Anschein. Ihr Anliegen ist nicht legitim und die Bühne nutzen sie eben, um besagte Grenze des Sagbaren zu ver­schie­ben. Bernd „Björn“ Höcke, Alice „Tram­pel­tier“ Weidel und Co. wissen sehr genau, wo diese Grenze verläuft. Sie massiv zu über­schrei­ten blieb bisher und viel zu lange ohne Kon­se­quen­zen. Wann habt ihr das letzte Mal mit Alexander Gauland darüber diskutiert, dass die deutschen Soldaten im zweiten Weltkrieg nicht unbedingt Leistungen erbracht haben, auf die man stolz sein kann? Wann habt ihr das letzte Mal Höcke davon überzeugt, dass die letzten 1000 Jahre Deutsch­land nochmal eher so eine mit­tel­gei­le Idee sind?

Wenn jemand behauptet, dass die Re­li­gi­ons­frei­heit nicht für Menschen einer bestimmten Religion gelten soll, dann steht das im krassen Gegensatz zum Grund­ge­setz und warum genau sollen wir dann nochmal mit diesem Menschen dis­ku­tie­ren?

Um sie zu überzeugen? Es ist ihm egal. Damit Dritte mit­be­kom­men, was für eine men­schen­ver­ach­ten­de Scheiße Höcke, Weidel und Co. von sich geben? Das ist bekannt und Dritten meistens egal. Weil sie sich sonst in ihre Opferrolle begeben? Das schafft die AfD auch ohne Diskussion sehr gut. Nicht mit ihnen zu reden ist mit das Netteste, was wir als Ge­sell­schaft mit ihnen tun können.

Wie auf Demos gegen Rechts muss auch bei Dis­kus­sio­nen gelten: #k­ein­fuss­breit.

Von Schiefertafel und Meißel » « Barcamp Rhein-Neckar 2018 in Heidelberg