Gestern Abend gewitterte es in der Rheinebene. Mal wieder. Wir hatten eine gute Aussicht vom Balkon auf die Blitze. Ich finde Blitze faszinierend und schön. Die schönsten, beeindruckendsten Blitze weigerten sich natürlich mal wieder, fotografiert zu werden.
Wenn man auf den Auslöser drückt, wenn der Blitz schon vorbei ist, dann kommen manchmal sehr dunkle Fotos dabei raus, so als hätte der Blitz alles Licht einfach gefressen. Das dritte Foto ist ein Beispiel dafür.
Am 22.07.2015 fand im Bürgerhaus in Kirchheim eine Veranstaltung statt, bei der - wie die RNZ schrieb - die "Bürger Dampf ablassen" konnten. Sachlich könnte man es auch so formulieren, dass sich Bilkay Öney, die Integrationsministerin des Landes Baden-Württemberg, den Fragen der Bürger_innen von Kirchheim stellen wollte. Ich twitterte von der Veranstaltung, der Hashtag war #besorgtePferde.
Unter anderem berichteten der Rhein-Neckar-Blog und die Rhein-Neckar-Zeitung. Da die beiden Artikel sich doch ziemlich unterscheiden, wurde ich gefragt, welcher denn jetzt stimmt. Deshalb möchte ich meine Eindrücke ebenfalls aufschreiben.
Ich kam gleich zu Beginn ein paar Minuten zu spät und fand noch einen Stehplatz im Foyes des Bürgerhauses, es war sehr voll. Die Verantwortlichen hatten Zettel und Stifte ausgegeben, damit Besucher_innen Fragen stellen konnten. Diese wurden gesammelt und ein paar der Ministerin gestellt.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Jörn Fuchs, dem Vorsitzenden des Stadtteilvereins. Der Rhein-Neckar-Blog schreibt dazu:
Immer wieder muss Herr Fuchs als Moderator “eingreifen”, immer wieder wird Herr Fuchs aber auch “anheizen”.
Gleich zu Beginn wies er alle Teilnehmer_innen darauf hin, dass man hier sei, um sachlich zu reden. Er erntete dafür Gelächter. Weiter erklärte er, dass man sich nur um Kirchheim kümmern wolle und keine allgemein-politischen Fragen diskutieren wird. Die RNZ zitiert Fuchs mit:
Man muss auch mal still sein, auch wenn man eine Äußerung nicht erträgt.
Viele Leute waren wohl eher gekommen, um Dampf abzulassen und nicht, um sachlich zu diskutieren und eine Lösung zu finden. Sie hatten sich wohl offenbar in den Kopf gesetzt, dass sie an dem Abend auf Biegen und Brechen verbindliche Zusagen haben wollten. Wenn man aber keine verbindlichen Zusagen geben kann, warum sollte man dann verbindliche Zusagen geben, die man nicht einhalten kann?
Der Eindruck verstärkte sich später noch, als Öney ihren Tweet erklären sollte. Kaum holte die Integrationsministerin zu einer Erklärung aus, wurde sie entweder von Fuchs oder vom Publikum unterbrochen. Der Grund: Die Erklärung fiel nicht so kurz aus, wie die Kirchheimer_innen sich das gewünscht hatten. Ausserdem fehlte der Bezug zu Kirchheim im ersten Satz, worauf Fuchs, der mit seiner Moderatorenrolle wählerisch umging, und das Publikum scheinbar großen Wert legten.
Die Leute wollen den Tweet erklärt haben, sich den Tweet aber nicht erklären lassen #besorgtePferde
Dass es Defizite in der Informationspolitik gab und gibt, das bestitt niemand. Das könne man doch über die Bürgerämter der Stadt verbessern, war ein Vorschlag. Auch, dass es zu Spannungen kommt, wenn viele Menschen über längere Zeit auf engstem Raum ohne Aufgaben zusammenleben, bestritt niemand. Öney setzt sich dafür ein, dass Geflüchtete hier wesentlich schneller arbeiten können, das würde die Situation wohl entschärfen.
Als Öney verkündete, dass es demnächst (später hieß es ab August) einen Pendelbus in die Stadt geben sollte, gab es ebenfalls Gelächter. Jemand in meinem Umfeld rief: "Dann haben wir noch mehr von denen (Geflüchteten, Anm. d. Red) in der Stadt", was die Person gar nicht gut fand. Später sagte jemand auf der Bühne, dass es sich bei den Asylsuchenden zum Großteil um Menschen handelt, die in Ruhe leben wollen. Jemand rief "Pfui!"
Wie RNB und RNZ schreiben, wurde Öney mehrmals unterbrochen, unter anderem, weil sie nicht die aktuellen Zahlen vorlas. Nichts desto trotz ließ sich Öney zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen. Davor habe ich nach wie vor großen Respekt.
Die RNZ schreibt, dass Öney zwischendurch die Fragenden ("Sind Sie bei der AfD?") beleidigte. Die RNZ ist vielleicht doch gar nicht so schlecht, wenn sie die Mitgliedschaft in der AfD als etwas schlechtes ansieht.
Auch verkündeten immer wieder Kirchheimer_innen, dass man doch nicht ausländerfeindlich sei und verwies darauf, dass man sehr lange friedlich mit den Amerikanern jeder Hautfarbe hier gelebt hätte. Die Kircheimer_innen beklatschten sich selbst dafür.
„Wir haben keine Brandanschläge in Kirchheim, Sie sollten die Sorgen der Menschen in Kirchheim ernst nehmen“ #besorgtePferde
Nach den Eingangsstatements von Öney wurden ein paar Fragen gestellt, wobei hier Menschen weniger Fragen stellten, als Statements raushauten. Wer genau Fragen stellte, weiss ich nicht mehr. Fragen und Statements waren beispielsweise "Ich habe Sorge um meine alte Mutter, die sich nicht mehr auf den Friedhof traut", "Warum kann man die Verteilung nicht gerechter machen?" oder "Warum dauern Asylverfahren in Baden-Württemberg viel länger als die in Mecklenburg-Vorpommern?". Matthias Kutsch, Heidelberger Stadtrat der CDU, stand neben mir, ihn quälten diese Frage wohl auch. So schreibt er auf Facebook:
Warum sind über die Hälfte der Flüchtlinge im Land in Nordbaden untergebracht? Wo bleiben die Unterkünfte in den anderen Landesteilen? Warum dauern die Asylverfahren in Ba-Wü so lange?
Laut Öney gibt es in Nordbaden durch den Abzug der Amerikaner viele freie Kasernen, die andernorts bereits in Gewerbegebiete umgewandelt wurden. Hier würden sie jetzt für Geflüchtete genutzt. Auf die Frage, warum die Asylverfahren so viel Zeit in Anspruch nehmen, erwiederte Öney, dass die Verteilung der Flüchtlinge in Deutschland nach dem Königsteiner Schlüssel erfolge, wonach Baden-Württemberg 13% der Geflüchteten aufnehmen müsse. Da Mecklenburg-Vorpommern lediglich 2% aufnehmen müsse, könnte die Asylverfahren dort wesentlich schneller bearbeitet werden. In Baden-Württemberg baue man gerade einen entsprechenden Beamtenapparat auf. Dass das Zeit braucht, dessen waren sich viele Kirchheimer_innen wohl nicht bewusst. Matthias Kutsch überhörte die Antworten auf die Frage wohl lieber.
Es gab jedoch auch Fragen, die einen verächtlichen Unterton hatten, wie beispielsweise die Frage, was passiere, wenn im Patrick-Henry-Village mal eine Seuche, die aus Afrika eingeschleppt wurde, ausbreche. Die Antwort darauf war relativ einfach:
Antwort: Keine weiteren Flüchtlinge, Quarantäne, Immunisierung #besorgtePferde
Um die hygienischen Verhältnisse im PHV ging es mehrmals an dem Abend. So bot eine Ärztin im Vorfeld dem PHV ihre Hilfe an, wurde aber nie zurückgerufen.
Auch Theresia Bauer, Landtagsabgeordnete der Grünen, gab ein Statement ab. Darin sprach sie sich unter anderem dafür aus, dass es auf dem Patrick-Henry-Village flächendeckendes WLAN geben müsste. Weiterhin forderte sie die sofortige, pauschale Legalisierung von Menschen, die hohe Bleiberechtschancen hätten. Das würden die Asylverfahren beschleunigen. Dadurch könnten Menschen schneller abgeschoben werden. Im Vorfeld hatte es eine Diskussion zwischen Bauer und Öney gegeben, wer denn auf dem Podium sitzen durfte.
Relativ zum Schluss gab es ein heftiges Statement von einem Menschen, das bereits mit "Wir mögen Asylanten" begann. Im weiteren Verlauf wurde gefordert, Geflüchtete nach Australischem Vorbild in Drittländern statt in Deutschland einzupferchen. Dieses Statements wurde von Fuchs nicht zugelassen, weil man keine allgemein-politischen Fragen diskutieren wollte.
Auch der Vorsitzende des Ausländer- und Migrationsrats kam zum Schluss zu Wort. Die RNZ schreibt dazu:
Der Vorsitzende des Ausländer-/Migrationsrats Michael Allimadi: Sein Statement gefiel den Kirchheimern. Er, der aus Uganda mit seiner Familie einst fliehen musste, ist "dankbar für die Rettungsinsel bei Ihnen". Er ist stolz auf Heidelberg, "seine Stadt", die immer gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gekämpft habe. Bei dem großen Zustrom der Flüchtlinge wundert es ihn nicht, dass sich Heidelberg "überfordert und allein gelassen fühlt".
Aktivist_innen verteilten Plakate, auf denen "Refugess Welcome" und "Heideberg sagt ja!" zu lesen war. Ich fand die Geste großartig, nahm mir so ein Plakat und stellte mich dazu.
Hier werden Plakate verteilt <3 #besorgtePferde [https://pic.twitter.com/DknqUkukOa](https://pic.twitter.com/DknqUkukOa]
Es gab ein paar besorgte Bürger_innen, die sich mit den Aktivist_innen auf Diskussionen einließen. Ein besorgter Bürger beispielweise diskutierte hinterher mit Menschen, die "Refugees Welcome"-Plakate hochhielten, dass Menschen, die für "Refugees Welcome" sind, eine Mitschuld am Tod der Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, tragen. Weil wenn die merken, dass wir hier alle aufnehmen, dann kommen nur um so mehr. Und je mehr Menschen über das Mittelmeer kommen, desto mehr Menschen ertrinken. Logisch, ne?
Auch wenn es einige Menschen gibt, die offenkundig ein Problem mit Menschen anderer Herkunft und Flüchtlingen, Vorurteile, Angst und Hass in sich haben, so hatte ich den Eindruck, dass viele Kirchheimer_innen helfen wollen. Sie sind mit der aktuellen Situation unzufrieden und überfordert. Das stimmt mich vorsichtig optimistisch.
Vorhin sah ich ein Youtube-Video zu Rostock-Lichtenhagen. Und auch wenn dieser Vergleich wahrscheinlich übertrieben ist, so erinnerten mich einige Aussagen von Menschen aus dem Video an Aussagen von Menschen in Kirchheim.
Nicht vergessen sollte man die Flüchtlinge selbst. Sie haben keine Diskussionsforen mit Ministerialvertretern, sondern rund 2600 Mitbewohner in einem umzäunten Gelände, pro Tag einen Arzt für eine Stunde und ganze vier Sozialarbeiter.
Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas.
Kann mir mal jemand erklären, wie die "Förderung der Einigungsbemühungen" mit Hetze und "Wir-gegen-die" zusammenpasst? Beispielsweise hier (Die Links führen zwar zur Bild, sind aber ver-donotlink-t.):
Vor ein paar Tagen hatte ich mir einen Fernauslöser für meine Kamera gekauft, Zum einen ist mein Stativ nicht das stabilste. Zum anderen hat mich das Piepen des Zeitauslösers genervt, wenn ich Fotos mit einer etwas längeren Belichtungsdauer machen wollte.
Gestern Abend gewitterte es bei uns. Wir zockten gerade, als am Himmer Blitze zuckten. Ob ich vielleicht den einen oder anderen Blitz auf ein Foto bekomme, dachte ich. Das ist doch die perfekte Gelegenheit, mal den Zeitauslöser zu testen, dachte ich.
Dabei sind ein paar Fotos herausgekommen. Mir gefällt, wie das Licht der Blitze die Umgebung beleuchtet. Auf manchen sieht es so aus, als würde Licht regnen.
Ich habe ein bisschen mit der Belichtungsdauer und der Blende gespielt, insgesamt habe ich mehr als 200 Bilder gemacht. Und einen Blitz so erwischt, wie ich mir das vorgestellt habe. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich noch Fotoblogger. Wobei das andere wesentlich besser können als ich.
Vor ein paar Monaten machte mich irgendjemand auf Sans Bullshit Sans aufmerksam. Ich weiss nicht mehr, ob es irgendjemand auf Twitter oder fefe war. Wie dem auch sei:
Sans Bullshit Sans ist eine Schriftart, die bestimmte Schlüsselwörter abhängig von ihrer Länge durch b.s., bullshit oder bullfuckingshit in feinsten weissem Comic Sans - was auch sonst? - auf schwarzem Grund ersetzt. Im Prinzip werden da ein paar Ligaturen definiert, die dann entsprechend ersetzt werden. Das klang so lustig, dass ich sowas auch wollte. Glücklicherweise haben die Leute, die Sans Bullshit Sans erdacht haben, eine Anleitung veröffentlicht, wie man das selbst machen kann. Vielen Dank dafür! Als Grundlage für Sans Bullshit Sans dient Droid Sans, die Standardschriftart von Android. Der Font steht unter der Apache License, weshalb er als Grundlage dienst.
Ich investierte einen halben Nachmittag im Büro und bastelte rum. Sans Bullenscheisse Sans - was auch sonst - war geboren. Bisher ersetzt Sans Bullenscheisse Sans Nazis, AfD, Kapitalismus und ein paar andere Begriffe durch - wie sollte es auch anders sein - b.s., bullshit, bullfuckingshit ersetzt. Die Schriftart könnt ihr euch ja denken.
Warum ich das jetzt verblogge? Am Donnerstag kam ich - dieses Mal war es wirklich fefe (hoffentlich werde ich jetzt nicht gesteinigt) - auf nordbayern.de. nordbayern.de nutzt Droid Sans, um bestimmte Texte darzustellen. Ich las den Text und irgendwann lächelte mich ein weisses b.s. in Comic Sans auf schwarzem Grund an. Ah, dachte ich mir, das kenne ich doch! Und tatsächlich: Ich hatte Sans Bullenscheisse Sans vergessen. Ich bemühte die Suche auf und sah auf einer anderen Seite, dass da ganz oft AfD ersetzt wurde. Sehr schön.
Da Sans Bullenscheisse Sans wie Sans Bullshit Sans ein Abkömmling von Droid Sans ist (und mein Windows Sans Bullenscheisse Sans als Droid Sans kennt), hat mein Browser so Müll wie AfD, Nazis oder Kapitalismus entsprechend kenntlich gemacht.
Juna fragte mich damals, wie sie den Font in ihrem Blog verwenden kann. Das hatte ich ebenso vergessen wie die Tatsache, dass ich die Schriftart damals installiert hatte. Dafür habe ich da mal was vorbereitet. Da kannst Du dir den Font herunterladen und dann in deine CSS-Dateien einbauen.
Die aktuelle Version ist ein erster Versuch gewesen, einfach Sans Bullshit Sans mit zwei, drei anderen Begriffen. Ich hatte mir für's Wochenende eigentlich vorgenommen, das ein bisschen aufzupeppen, zu verbessern und ein bisschen neu machen. Statt bullshit sollte beispielsweise - wie sollte es auch anders sein - bullenscheisse die hässlichen Wörter überdecken.
Aber dann lief ich am Freitag mit dem wunderbaren #teamschnipsflausch, am Samstag gar nicht mehr und am Sonntag entdecke ich Game Dev Tycoon neu. Und dann war jetzt. Doch zurück zu Sans Bullenscheisse Sans:
Ich habe, muss ich gestehen, vergessen, welche Begriffe bisher ersetzt werden. Jetzt kann ich das entweder doof finden oder als Chance begreifen, neue Begriffe einzupflegen. Und da kommst Du ins Spiel: Welche Begriffe hättest Du gerne ver-bullenscheisse-t? Du darfst mir gerne einen Kommentar hinterlassen.
Ansonsten gibt's wohl in ein paar Tagen die neue Version.
Nachtrag vom 12.08.2015
Ich habe gerade herausgefunden, dass verschiedene Seiten der AfD Rhein-Neckar Droid Sans verwenden. Da fällt mir ein, dass ich ich Sans Bullenscheisse Sans noch überarbeiten wollte...
Man koche einen halben Liter Mate-Tee, lasse ihn abkühlen und gebe den Saft einer halben Zitrone dazu. Dann ab in den Kühlschrank und dann kommen noch ganz viele Eiswürfel dazu. Fertig.
Jaja, man soll bei heissen Wetter keine kalten Getränke trinken.
Am zweiten Tag waren wir oben auf The Shard, bevor wir über die Tower Bridge und den Tower auf schnellstem Wege in ein Pub marschierten und uns dem Cider widmeten.
Zu Beginn des Jahres verbrachte ich ein paar Tage in England. Jetzt wieder. Mir gefällt es hier (Servicetipp: Umlaute bekommt ihr auf einer englischen Mac-Tastatur, wenn ihr ALT-U und dann den Buchstaben, den ihr verumlautet haben wollt, tippt.)
Ich hatte die Flüge vor geraumer Zeit gebucht. Vor ein bisschen weniger geraumer Zeit wurde uns dann für den Freitag eine Klausur reingedrückt (Mir fällt gerade auf, dass diese Umlaute in der deutschen Sprache eher hinderlich sind, wenn man schnell auf einer anderen Tastatur tippen möchte. Gewöhnt man sich da dran?).
Das war erstmal eine kleine Überraschung. Als der Dozent sich dann auch nicht umstimmen ließ, weil er am Montag vor der Klausur noch Stoff unterrichten wollte, wurde mir ein bisschen mulmig. Bekomme ich den Flug jetzt überhaupt noch? Oder soll ich mir vorsichtshalber ein Ticket für den am Samstag buchen? Wäre ich mit den ÖPNV gefahren, hätte es genau eine Verbindung gegeben, die rechtzeitig am Flughafen angekommen wäre. Im Endeffekt nahm mich Juna dann mit bis Karlsruhe und ich bekam den Flug und alles war gut.
Am Vorabend dieser letzten Klausur und des Hinfluges hatten wir noch ein offenes Nachtreffen vom #bcrn15 veranstaltet. Der Klosterhof stellte uns da drei Kästen feines Bier hin, das wir natürlich nicht ignorieren konnten. Und so kam ich dazu, für die letzte Klausur (meines Studiums, hoffentlich) nichts zu lernen. Wie sich am besagten Freitag dann herausstellte, war die Klausur sehr fair und machbar und ich hatte ein gutes Gefühl, als ich sie abgab. Alles war gut.
Als ich dann am Freitag gelandet war, musste ich gut eine Stunde an der Grenze ("Protecting the border", dieses Thema ist werde ich auch nochmal verbloggen) stehen, bis ich einreisen durfte. Ich hatte mit einer halben Stunde gerechnet und entsprechend schon einen Zug rausgesucht. Im Endeffekt kam ich 90 Minuten später als geplant in Cambridge an. Alles war gut.
Vielleicht schaffe ich es irgendwann mal, gelassen an Dinge heranzugehen, anstatt mich vorher, meistens habe ich auf diese Dinge eh keinen Einfluss, verrückt zu machen. Denn alles wird gut.
Letztes Jahr im Juli hatte ich einen verdammt stressigen Freitag. Am Samstag flog ich in meinen ersten wirklich eigenen Urlaub. Und am Tag vorher? Da hatte ich noch nicht gepackt. Oh, und das #teamschnipsflausch lief da auch zum ersten Mal beim NCT-Lauf, einem jährlichen Spendenlauf für die Krebsforschung.
Das #teamschnipsflausch geht ursprünglich zurück auf Jana, die @Heikeschmidt, die schwanger und an Brustkrebs erkrankt war, symbolisch unterstützen wollte. Sie fragte ein paar Leute vom Spektrum-Verlag, ob sie denn nicht mitlaufen wollten. Und sie wollten. Juna hatte mich recht kurzfristig darauf aufmerksam gemacht und so lief ich mit, über 4 Runden à 2,5km.
Auf dem #bcrn15 bot Jana dann eine Session zum #teamschnipsflausch an mit dem Vorsatz, dieses Jahr wieder am NCT-Lauf teilzunehmen. Gesagt, getan, der Plan stand. Wenig später dank Valentin auch die Website und dank Juna die Social-Media-Front.
Wir laufen wieder. Der diesjährige NCT-Lauf findet am 10. Juli am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen statt. Der Startschuss fällt um 18:00 Uhr. Es gibt wie letztes Jahr einen Rundkurs von 2,5km Länge, den Du so oft laufen kannst, wie Du möchtest. Apropos Du: Wenn Du mitlaufen möchtest - natürlich beim #teamschnipsflausch, wo denn sonst ;-) - dann kannst Du dich hier anmelden. Damit Du auch unserem Team zugeordnet werden kannst, musst Du bei "Team" #teamschnipsflausch eintragen. Mit der Raute! Die Startgebühr beträgt 13,50€. Weitere Infos findest Du auf unserer tollen Website.
Unser ambitioniertes Ziel ist: Das größte Team am Start zu werden und dadurch die meisten Spenden zu sammeln. Hilf uns dabei!
Das Beste zum Schluss: @heikeschmidt läuft dieses Jahr mit \o/ \o/
Am Freitag Abend fand in Heidelberg eine Demo aus der Reihe Freiheit statt Angst statt. Bevor ich losgefahren bin, habe ich ein bisschen in die aktuelle Folge der Anstalt geschaut, die sich dieses Mal dem Thema Überwachung und Geheimdienste widmete. (Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. Wenn Du sie noch nicht gesehen hast, dann hole das in deinem eigenen Interesse unverzüglich nach. Auf der Stelle. Du liest ja immer noch! ICH BEOBACHTE DICH! Womit wir auch beim Thema wären.)
Wer annimmt, dass er überwacht wird oder wer überwacht wird, verändert sein Verhalten (Hast Du die Folge immer noch nicht gesehen?!). Das muss nicht bewusst passieren, aber es passiert. Ich glaube, dass wir darüber gar nicht diskutieren müssen. Wenn es einem bewusst wird, fühlt es sich beschissen an. Ein Bekannter drückte das vor einiger Zeit mal sehr schön aus. Da er nicht weiss, ob das Telefon überwacht wird, spricht er am Telefon lieber nicht über Cannabis. Ob er tatsächlich überwacht wird oder nicht, ist relativ egal: Er passt sein Verhalten an und schränkt dadurch seine Freiheit selbst ein. Hier möchte ich nochmal auf Micha verweisen, der im Februar Bekanntschaft mit dem Chilling Effect gemacht hat.
Ich finde, wenn die Freiheit in Folge von Terroranschlägen, Terrordrohungen, Terroranschlagsdrohungen eingeschränkt wird, haben die Terroristen gewonnen. Terroristen kann hier wohl problemlos durch Nachrichten- und Geheimdienste ersetzt werden. Wenn man sein Verhalten also anpasst, haben die, die die Freiheit einschränken wollen, ihr Ziel erreicht.
Was wäre, wenn wir unser Verhalten zwar ändern, aber in genau die andere Richtung? Was wäre, wenn wir uns bewusst entscheiden, uns unsere Freiheit nicht nehmen zu lassen? Am Telefon ganz offen über Cannabis reden? Darüber, was wir von Überwachung halten? Und zwar genau aus dem Grund, dass diese Leitung vielleicht abgehört wird? Nicht aus dem Grund, weil wir nichts zu verbergen haben - wir alle haben etwas zu verbergen und das ist auch gut so. - sondern um zu zeigen, dass wir uns Freiheit nicht kaputt machen lassen?
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Geheimdienste zerstört werden müssen.